Kirchengeschichte Bonnus

Die Geschichte der Bonnuskirche beginnt nicht erst am 16. August 1964, dem Tag der Kirchweihe.

Bereits Ende der fünfziger Jahre beschäftigte sich die Katharinengemeinde mit der Frage eines Kirchenneubaus, um der Ausdehnung der Stadt in westlicher Richtung gerecht zu werden. Aus dem vierten Gemeindebezirk, der das Gebiet der Illoshöhe umfaßte, sollte mit einem Teil der Mariengemeinde eine eigenständige Gemeinde werden. Die Kirche war zwischen Höhenweg (heutige Obere Martinistraße) und Bredowstraße geplant.

Schon in der zweiten Hälfte des Jahres 1960 gab es die ersten Gottesdienste für die Menschen im westlichsten Pfarrbezirk, die in der Rückertschule abgehalten wurden. Für die folgenden Jahre sollte die Rückertschule die sonntägliche Heimat der noch zu gründenden neuen Gemeinde sein. Aus Platzgründen wechselte man lediglich für die Konfirmationen in die Katharinenkirche hinüber.

Nachdem die drei Pastoren der Katharinenkirche zunächst abwechselnd die Geschäfte im Pfarrbezirk wahrgenommen hatten, konnte im April 1961 die vierte Pfarrstelle mit Pastor Fischer besetzt werden.

Die Planung des Neubaus der Kirche hatte mittlerweile konkrete Formen angenommen, und am 1. Januar 1962 wurde die Bonnusgemeinde, bestehend aus Teilen der Katharinen- und Mariengemeinde, offiziell ins Leben gerufen. Noch im gleichen Jahr wurde am 17. August mit dem Bau einer Kirche in Zeltform für die 3.049 Gemeindeglieder begonnen und am Erntedankfest der Grundstein von Landessuperintendent Degener gelegt.

Richtfest im Juni 1963

Zum Richtfest am 28. Juni 1963 fand sich nur eine kleine Schar von Gemeindegliedern ein, denn es war stürmisch an diesem Tag, und es regnete ohne Unterbrechung. Überhaupt meinte es das Wetter während der Bauzeit nicht immer gut mit der jungen Gemeinde, und gerade in den harten Wintern verzögerten sich die Arbeiten immer wieder.

So vergingen zwei Jahre, ehe der damalige Landesbischof Dr. Lilje in einem Festgottesdienst das baulich kühne und teils auch umstrittene Kirchengebäude weihen konnte. Bis zum Ende des Jahres 1964 waren auch die vier Glocken - die übrigens gänzlich aus Spenden der Gemeinde finanziert wurden - in dem markanten, freistehenden, fünfzig Meter hohen Turm installiert, für den sehr schnell Namen wie "Finger Gottes" oder auch "Seelenbohrer" gefunden waren.

Für das aufstrebende Gemeindeleben fehlte jetzt nur noch ein Gemeindehaus, um auch außerhalb der Gottesdienste in einem geeigneten Rahmen die Möglichkeit zu Begegnungen zu haben. Nach langen Diskussionen um die Gestaltung eines modernen Gemeindehauses konnte am 6. Dezember 1970 die Begegnungsstätte ihrer Bestimmung übergeben werden. Sie steht auch für andere Gruppen außerhalb der Gemeinde zur Verfügung und wird oft wegen ihrer Zweckmäßigkeit und vielfachen Nutzungsmöglichkeit gelobt.

Die Fakten

  • 1. Januar 1962: Gründung der Bonnusgemeinde
  • 25. Juli 1992: Erteilung der Baugenehmigung
  • 30. September 1962: Grundsteinlegung
  • 28. Juni 1963: Richtfest
  • 16. August 1964: Kirchweihe
  • 6. Dezember 1970: Einweihung des Gemeindehauses
Einweihung der Bonnuskirche - Foto: unbekannt

Die Pastor*innen

  • Rudolf Fischer (1961 - 1967)
  • Ulrich Teuscher (1967 - 1973)
  • Günther Detering (1973 - 1990)
  • Jürgen Schulz-Wackerbarth (1990 - 2011)
  • Doris Jäger (2012 - 2017)
  • Thomas Herzberg (2017 - ...)
Bau des Turmes - Foto: unbekannt